Do, 30.10.2025 (18:00 h): Prof. Dr. Herbert Scholz (TU München, LSt. f. Ingenieurgeologie):
„Die Entstehung der Nordalpen – kurz, bündig und möglichst einfach erklärt“

Gezeigt wird in diesem Vortrag, aus welchen Gesteinen die Allgäuer, Lechtaler und Ammergauer Berge bestehen, welche Gebirgseinheiten man dort unterscheiden kann, wodurch sich diese voneinander unterscheiden, wie sie aufgebaut, verfaltet und verschuppt sind, wie sie ausgeschaut haben, als sie vor langer Zeit einmal im Meer am Rande der Tethys entstanden waren und welche Entwicklungsschritte dazu geführt haben, dass sie so geworden sind, wie wir sie heute kennen. Wir reden u. a. über ihren Deckenbau, das sukzessive Nordwärtswandern des Gebirges, seine Heraushebung um Kilometerbeträge und seine tiefgründige Abtragung, Prozesse, die bis heute andauern.

Do, 20.11.2025 (18:00 h): Dr. Ulrich Mäck (ehem. Geschäftsführer der „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e. V.” in Leipheim): 
„Nasse Moore auch bei uns – Die Erfolge der ARGE Donaumoos“

Seit Anfang der 1990er Jahre kümmert sich die „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V.“ um das gleichnamige Gebiet im Grenzbereich Bayern/Baden-Württemberg bei Günzburg. Im Leipheimer Moos wird seit knapp 15 Jahren – damals bayernweit erstmalig – ein Niedermoor großflächig vernässt. Der ehemalige Geschäftsführer Dr. Ulrich Mäck, seit 2023 Träger der Bayerischen Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt und seit 2025 auch der 7-Schwaben- Medaille für Verdienste ums Gemeinwohl, war von Anfang an dabei und erläutert in dem Vortrag die Geschichte seines Wirkens anschaulich in Wort und Bild.

Die ARGE Donaumoos hat dabei nicht nur Erfolge bei Moor- und Klimaschutz vorzuweisen, sondern es lag dabei auch besonderer Fokus auf dem Natur- und Artenschutz. Dies alles gelang nur in Kooperation mit modern denkenden Landwirten, mit denen eine Zusammen-arbeit an der Zukunftsvision nasser landwirtschaftlicher Flächen möglich war. Die Stichworte „Moor-Klimawirt“ oder „Moorbauernprogramm“ sind seither bundesweit im Gespräch.

Im Vortrag geht es um Himmelsziegen, Kiebitze, Wollgras, Wasserbüffel, Klimagase, Seggenriede, Paludikulturen, Torfkörper, Wasserrechte, Hochlandrinder, Exmoor-Ponies, Geduld und Vertrauen – kurz: Um 3 Jahrzehnte erfolgreichen Moorschutz im Spannungsfeld zwischen Kommunalpolitik, Landwirtschaft, Klima-, Arten- und Naturschutz.

Wer bei der Exkursion im Frühjahr diesen Jahres im Schwäbischen Donaumoos dabei war, kann eine kurzweilige und informative Ergänzung erwarten.

Mi, 10.12.2025 (18:00 h): Dr. Thomas Büttner (Bayer. Landesverein f. Heimatpflege, München, FB Landschaft): 
„Historische Kulturlandschaftselemente in Bayerisch-Schwaben und ihre Dokumentation im Kulturlandschaftsforum Bayern“

Kulturlandschaften sind Menschenwerk. Als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen naturräumlichen Gegebenheiten und menschlicher Einflussnahme wurden sie über viele Generationen hinweg gestaltet und immer wieder aufs Neue verändert. Kulturlandschaften sind zugleich mehr als die Summe ihrer Einzelteile: Siedlungen, Wege, Landnutzungsformen, Zeugnisse von Gewerbe und Industrie, Kulturspuren in Gestalt von Flurdenkmälern oder Orten der Erholung: sie werden in unseren Köpfen zu einem größeren Ganzen zusammengesetzt, mit Gefühlen und Emotionen verbunden. Als Kulturlandschaftselemente erwachsen sie zu Ankerpunkten der Heimat, die vom Ries bis zum Allgäu sehr vielgestaltig ist. Kulturlandschaft erfassen bedeutet immer Heimat entdecken wie Thomas Büttner vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege in seinem Vortrag darlegen wird.

Do, 15.01.2026 (18:00 h): Dr. Stefan Glaser (Bayer. Landesamt f. Umwelt, Ref. Landesaufnahme Geologie, Naturgefahren): 
„Steinschlag, Felssturz, Rutschung, Erdfall – Geogefahren in Bayern“

In welchen Gebieten in Bayern drohen Geogefahren und was sind die Eigenschaften der verschiedenen Prozesse? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Geologische Dienst im Bayerischen Landesamt für Umwelt und publiziert die Ergebnisse im Internet. Im Vortrag werden eindrucksvolle Beispiele für Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte in Bayern gezeigt. Erfahren Sie außerdem, wo Sie sich informieren können und wie mögliche Wege aussehen, um potenzielle Schäden zu vermeiden oder zu verringern.

Mi. 28.01.2026, 18:00 h): Prof. Dr. Martin Kaufhold (Ordinarius, LSt. f. Mittelalterliche Geschichte, Univ. Augsburg):
„10. August 955 – Die Schlacht auf dem Lechfeld: Was wir wissen – und was wir gerne wüssten“

Der Vortrag stellt das Geschehen in und um Augsburg am 10. August 955 – die Belagerung Augsburgs durch ein großes ungarisches Heer und die entscheidende Schlacht auf dem Lechfeld – in seiner historischen Einbettung vor und skizziert Forschungsfragen aus einer historischen Perspektive. Dazu eröffnet der Vortrag das historische Tableau des Reiches, das damals noch nicht Deutschland war und sich in einer kriegerischen Findungsphase auf der Suche nach einer politischen Ordnung befand. König Otto I. musste sich in seiner eigenen Familie behaupten; das Erstgeburtsrecht, das ihn allein auf den Thron gebracht hatte, fand nicht nur Zustimmung. Und die Ungarn waren nicht die einzigen Nachbarn, die Europa in diesen Jahrzehnten wiederholt heimsuchten. Auch die Wikinger im Norden und die Sarazenen aus dem Süden trugen bei zu dieser Zeit der Invasionen, die die europäischen Könige erst allmählich beenden konnten. So war die Lechfeldschlacht Teil einer größeren Unruhe. Und nicht alle Fragen sind geklärt. Manche Fragen bleiben allerdings ohne neue Funde unbeantwortet und unbeantwortbar, so die nach dem genauen Schauplatz.“

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Alle Vorträge finden in Hörsaal N-2045 (Informatik-Gebäude) statt. Änderungen vorbehalten

Programm für das Wintersemester 2025/26
Schwäbische Geographische Gesellschaft
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