14.11.2024 – „Rund um das Haspelmoor – Landschaft, Vegetation und Mensch vergangener Zeiten“
PD Dr. Michael Peters (LMU München, Fakultät für Kulturwissenschaften)
Das Haspelmoor im Landkreis Fürstenfeldbruck unweit der Ortschaft Hattenhofen hat eine bewegte Geschichte von weit mehr als 10.000 Jahren hinter sich. Anfangs ein See, wurde es allmählich zu einem Niedermoor, später zu einem Hochmoor. Schließlich griff der Mensch in vielfältiger Hinsicht in diese Naturlandschaft ein. Es ist darüber hinaus ein wertvolles Archiv der Natur- und Kulturgeschichte, welches von Archäologen und Vegetationsgeschichtlern bereits ein ganzes Stück weit geöffnet wurde. Eingebettet ist das Haspelmoor in eine Landschaft, die seit der vorletzten Eiszeit entstanden ist. Dies soll Thema des Vortrags sein, auf den aufbauend und den ergänzend im folgenden Sommersemester eine Exkursion folgen soll.
05.12.2024 – „Nasse Moore auch bei uns − die Erfolge der ARGE Donaumoos“
Dr. Ulrich Mäck (Dipl.-Biologe, Geschäftsführer (i.R.) der „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e. V.” in Leipheim)
Seit Anfang der 1990er Jahre kümmert sich die „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V.“ um das Schwäbische Donaumoos im Grenzbereich Bayern/Baden-Württemberg bei Günzburg/östlich von Ulm. Im Leipheimer Moos wird seit knapp 15 Jahren – damals bayernweit erstmalig – ein Niedermoor großflächig vernässt. Der ehemalige Geschäftsführer Dr. Ulrich Mäck, seit 2023 Träger der Bayerischen Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt, war von Anfang an dabei und wird die Geschichte seines Wirkens anschaulich in Wort und Bild nahe bringen. Die ARGE Donaumoos hat dabei nicht nur Erfolge bei Moor- und Klimaschutz vorzuweisen, sondern es lag dabei auch besonderer Fokus auf dem Natur- und Artenschutz. Dies alles gelang nur in Kooperation mit modern denkenden Landwirten, mit denen gemeinsam an der Zukunftsvision nasser landwirtschaftlicher Flächen zusammengearbeitet werden konnte. Die Stichworte „Moor-Klimawirt“ oder „Moorbauernprogramm“ sind seither bundesweit im Gespräch. Doch was verbirgt sich dahinter?Im Vortrag geht es um Himmelsziegen, Kiebitze, Wollgras, Wasserbüffel, Klimagase, Seggenriede, Paludikulturen, Torfkörper, Wasserrechte, Hochlandrinder, Exmoor-Ponies, Geduld und Vertrauen – kurz: Um drei Jahrzehnte erfolgreichen Moorschutz im Spannungsfeld zwischen Kommunalpolitik, Landwirtschaft, Klima-, Arten- und Naturschutz.
16.01.2025 — „erleben.verstehen.bewahren“ – die Arbeit des Alpinium im südlichen Schwaben
Dipl.-Biologe Henning Werth (Regierung von Schwaben, Fachkraft für Naturschutz)
2018 wurde das Alpinium als eines von drei staatlichen Naturzentren (Alpinium-Obermaiselstein/Balderschwang, BayAZ – Augsburg, BioZ – Rhön) im Rahmen der Naturoffensive Bayern gegründet − als Teil des Sachgebietes Naturschutz der Regierung von Schwaben. In den Bereichen Naturschutz, Tourismus und Landnutzung beschäftigen sich seitdem Fachkräfte mit der Entwicklung und Evaluation von Modellprojekten im Alpenraum. Staatliche Ranger unterstützen die Naturschutzarbeit vor Ort. Henning Werth (Fachkraft für Naturschutz und stellvertr. Leiter Alpinium) berichtet über Inhalte, Herausforderungen und Perspektiven der interdisziplinären Arbeit.